Samstag, 5. Juni 2010

Die allgemeine Situation – Döner in Freiburg



Ich habe oft, wie sicher auch viele von euch, überhaupt keine Lust mir die Zeit zu nehmen, um zu kochen. Da steht einem gar nicht mal unbedingt nur Unfähigkeit im Wege oder Einfallslosigkeit – es gibt ja genug Inspiration;

Wer nur einmal den Fernseher einschaltet, kriegt gleich ein 24/7-Gänge-Menü mit herzhaft-kernig gespielten Chefköchen an zuckersüßen Moderationsweiblein au gueule serviert. Oder man landet gleich im Wohnzimmer irgendeines Mittelstandshauses beim perfekt dargebotenen Schauspiel wer die besten Manieren zu Tische vorzeigt und das perfekte Abendbrot kredenzt. Das ganze gibt's dann natürlich als absolute Superlative im deutschen Fernsehen mit einem Haufen von Promis der hinteren Alphabetsklassen. Wobei ich bei Lilo Wanders (a.k.a. Ernie Reinhardt) schon laut Lachen musste, als dieser einfach auf die gute alte Tütenzubereitung à la Knorr zurückgriff. Oder Eko Fresh, der eiskalt seine Tante `ne magere Köfte-Suppe kochen lies und in seiner kleinen 2-Zimmer-Küche-Diele-Bad Wohnung kaum Platz für den Besuch fand.

Daneben gibt's natürlich noch viele weitere Quellen, wer hat nicht einmal zu einen der vielen Feiertage, zu denen sich vermehrt die engen Verwandten versammeln, die man maximal 3 mal im Jahr sieht (Weihnachten, ihrer und dein Geburtstag), ein Kochbuch geschenkt bekommen? Ausserdem gibt's ja auch noch das Internet. Aber ich will es mir ja eigentlich gar nichts selber machen. Ich will, dass das jemand anders macht. Am besten natürlich jemand der's kann. Und wenn's grad keiner für mich freiwillig machen will, bezahl ich auch dafür. Aber das ist mir jetzt eindeutig zu zweideutig.

Die Frage ist eigentlich nur, wo bezahl ich am wenigsten für das Beste? Von dem Wenig kann man sich hier in Freiburg natürlich schnell verabschieden. Halten anderswo die Gesetze des freien Marktes die Preise im Zaum, wird hier kartellartig der Preis auf mindestens 3,50 – in Worten: dreieinhalbtacken – festgelegt. Und das gilt für die orientalischen Grillstuben, die mindestens 10 Gehminuten vom Stadtkern entfernt sind. Quasi schon Banlieue im Freiburger Maßstab. Wagt man sich näher rein, bezahlt man für jeden Meter mehr. Spitze ist bis heute 4,00€. Und das ist meiner Meinung nach ziemlich viel, wenn man mal bedenkt was man dafür kriegt. Ein halbes Fladenbrot gefüllt mit vom drehenden Spieß abgeflexten Hackfleisch und dazu 2 halbe Scheiben Tomaten mit Kopfsalatgarnitur.

Über das Beste lässt sich dann auch bei den so simpel erscheinenden Dönern gut streiten. Was für eine Sorte von Fleisch gibt es? Welche und wie viele Soßen werden angeboten? Wie viel Döner/ Fleisch/ Gemüse/ Soße/ etc. kriegt man? Wie frisch erscheinen die Zutaten? Wie frisch sind die Zubereiter? Muss man nach kurzem Aufenthalt in den Buden seine Klamotten 3-mal waschen? Ab wann nimmt mein Odeure de la Bouche wieder salonfähige Zustände an? Wie viel Loperamid und Perenterol muss ich nachher einnehmen? Und führen diese Kriterien mich wirklich zum guten Döner?

Aber bevor`s hier noch zu Philosophisch wird einfach meine beiden Lieblingsdönerproduktionsstätten: Sofra auf der Bertoldstr. (stolze 4,00€) und Viking (<- true story & nur 3,80) bei mir um die Ecke auf der Escholzstraße. Ihr kennt was Besseres? Ab damit in die Kommentare!





1 Kommentar:

  1. Ich weiß ja nicht, ob besser, weil ich weder Sofra noch Viking kenne, aber der Laden Gartenstraße-Ecke-Rempartstraße hat einen ziemlich guten Yufka.

    Kleiner Tip, wer scharf mag: Sagt man "Einen scharfen Yufka, bitte." oder "Einen Yufka mit scharf, bitte." bekommt man meiner Meinung nach zwei seeehr unterschiedliche Schärfegrade.
    Als ich letztens beschlossen habe, meine Grammatikkenntnisse unter Beweis stellen zu müssen und das "Yufka mit scharf" ersetzt habe. Bin ich nur unter Tränen mit meinem letzten Bissen fertig geworden.

    Also, 'n Gutn

    AntwortenLöschen