Montag, 31. Mai 2010

Schon wieder Freytag..


Ich liebe Fernsehen. Serien wie die Simpsons, Family Guy, Married with Children (ja ich meine die amerikanische Version von "eine schrecklich nette Familie") und auch House MD (ja, selbes Spiel) verschönern mir den Tag. Spielfilme da eher weniger. Meist kann ich mich eh nicht entscheiden, welchen Film ich denn nun schauen sollte, da mir unklar ist, was von der kurzen Beschreibungen in TV-Zeitschrift oder DVD Box denn nun zu erwarten ist. Sollte ich mich dann doch noch dazu entschließen, dem längeren, finaleren Pendant einer Serie, sprich dem Spielfilm, zu frönen, bin ich meist doch nur enttäuscht und pendle dementsprechend meinen Blutdruck auf genehme 190/100 mmHg ein. Gerade amerikanische Filme treiben mich kolossal zur Weißglut.

Immer das selbe beschissene Schema. Klar, gabs das schon immer. Gerade in alten Dramen (hier der Verweis zu Freytag'scher Dramengliederung - der Deutsch LK lässt grüßen) oder auch in der Musik - gerade das machte hier auch den Charme aus. Der Unterschied liegt eben nur darin, dass diese Werke SUBSTANZ hatten. Ob Krimi, Romanze oder Komödie. Nehmen wir doch mal den Horrorfilm/Thriller/Krimi.

Ein Beispiel: Das mutmaßliche "Opfer" (erkennt man meist an der Musik) sieht, dass in seinem Haus eingebrochen wurde. Was macht "Er"? Er geht alleine hinein um nachzuschauen. BULLSHIT! Jeder halbwegs bei Verstand befindliche Mensch würde sich verdrücken und die Polizei rufen. Resultat: Mörder hinter der Tür, Messer im Kopf, exitus. Wahrscheinlich könnte man von innerhalb der Wohnung auch eine Kettensäge hören und trotzdem würde dieser Idiot seine Wohnung mal vorsorglich untersuchen.

Nächstes Beispiel - Komödie: Der Fistfuck von Freytags-Gliederung und die Überstrapazierung des retardierenden Moments. Nichts anderes als ein Handlungsumschwung, der die Spannung am Schluss noch mal hochtreiben soll. Sieht meist so aus: Held hat vorher auf hässliches Mädchen gewettet ("5 $, dass ich mich traue die Alte zu knallen") (davon abgesehen, dass sowas ja schon eine tolle Vorbildfunktion für die 12-18 jährige Zielgruppe liefert) und sieht dann doch ein, dass die ja eigentlich ganz "geil" ist, weil sie nun keine Brille mehr trägt (würde mich interessieren, ob er die 5$ genommen hätten, wenn sie immer noch beschissen ausgesehen hätte). Nun kommt aber gerade dieser Sachverhalt ans Licht und die Dame ist zurecht verärgert. Von hier ab gibt es jetzt 2 Eckpunkt: 1. der Held will sich erklären, 2. er passt sie am Flughafen, Bahnhof, Heißluftballon ab und gesteht ihr seine Liebe.

Hallo? 1. Warum schafft es der Held nie, sich ORDENTLICH zu erklären. So wie normale Menschen. Wenn ich mißverstanden werde, oder Scheiße gebaut habe, dann stottere ich doch nicht blöd rum und lasse meine Dame abhauen nur um sie später wieder am Flughafen abpassen zu müssen. 2. Warum zum verfickten Teufel sind ausnahmslos alle betrogenen Damen so bescheuert und lassen sich beim zweiten Mal einfach so überzeugen, wo man doch vorher aufs übelste hintergangen wurde und die Oberflächlichkeit des Protagonisten doch offensichtlich wird!? 3. Warum verreisen alle Frauen urplötzlich? Last-Minute-Urlaub?
Auch wenn dies doch eher auf Teenager Movies zutrifft, in anderen Komödien ist es das selbe Spiel, nur kann hier wahlweise eine andere Problematik eingesetzt werden, die immer am Schluss des Filmes aufkommt, die gesamte Situation in Frage stellt und den Protagonisten zur Einsicht zwingt und ihn seine Liebe gestehen lässt. Langweilig.

Nächstes Beispiel: Der mögliche Tod des Protagonisten. Allseits bekannt. James Bond war groß darin. 100 bewaffnete Killer um ihn rum, er gefesselt und dem Tod geweiht. Wie das ganze ausging, sieht man darin, dass es nun ja nicht gerade wenige Fortsetzungen gab. Knallt ihn doch endlich ab. Warum erzähle ich einen Plan nur um den Typen danach eh übern Jordan gehen zu lassen? Sinn?!

Und immer dasselbe. Bin mal gespannt, wo demnächst die Schlüssel in Saw versteckt werden. "Wenn Sie überleben wollen, schneiden Sie den Schlüssel für die Todesmaschine aus dem Skrotum dieses Mannes", nur weil irgendjemand im den Parkplatz vor der Nase weggeschnappt hat. Überrascht mich doch mal!

Warum gewinnt nicht mal der Böse, haut nicht mal die Frau ab, verhält sich mal ein Opfer klug?! Warum, warum, warum, warum? Und zum Beweis: Es gibt auch ein Haufen guter Filme, die gerade weil sie eben nicht diesem Schema entsprochen haben, zu den besten gehören.

Das wären: 21 Gramm, Sieben, Easy Rider,...ergänzt die Liste im Commentbereich!




7 Kommentare:

  1. deffred sagt: Easy Rider ist langweilig.

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  2. 500 days of summer. liebesgeschichte mit bad ending aber trotzdem happy feeling.

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  3. easy rider als hommage an d. hopper pflicht. ;)

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  4. "the godfather" entspricht wohl auch nicht standard rahmenbedingungen eines "blockbuster".fazit:top-film.

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  5. 1. folgen der serien auch oft so einer struktur.
    2. tuen filme es öfter nicht als serien, du guckst einfach die falschen filme.
    3. krass feige, erstmal polizei holen, wenn bei dir die tür offen steht?

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  6. immer schön langsam. ich red hier von über 90% der filme im tv. habe ja in keinster art und weise bestritten, dass es nicht auch ein haufen guter filme gibt. (s.o.)

    struktur hat alles, schon klar. und natürlich gibt es da sicher auch genug schwarze schafe in der seriensparte. der unterschied ist nur, dass eine serie innovativ und ansprechend sein muss, um überhaupt weiter zu laufen. viele filme, gerade die meisten sequels, werden doch nur aus monetären zwecken schnell auf den markt geworfen, was dann zu dieser plagiatstruktur führt. gesehen ist eben gesehen.

    haha..naja, weiss ja nicht wie man das in der großstadt regelt, aber ich hab vergessen zu erwähnen, dass der typ, bei dem eingebrochen wurde, vorher morddrohungen erhalten hatte.. daher vllt eher nachvollziehbar. ansonsten hab ich auch immer meine 9mm dabei

    in diesem sinne

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  7. requiem for a dream..is super..keine verherrlichungen! prima regie und schnitt-klasse film.

    ah ja und immer schön ans telefon gehen, wenn der killer ma wieder anruft, und wenn du dann an deiner aufgebrochenen haustür ankommst, gaanz laut "halloooo, ist hier jemand?" schreien...garantiert zumindest das blutbad...aber um die meinung von anonym aufzugreifen, wenigstens warste nich krass feige alta, und hast 2 sekunden vor deinem tod, nochmal ordentlichst den dicken markiert!

    ein traum! ;-)

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