Was ein Thema. Mache mir gerade Gedanken über meinen generellen Essensplan. Irgendwie lumpt einen das Studentenleben schon kulinarisch, keine Zeit für mal richtig nett zu kochen. Immer nur Fertigzeugs, Pizza und ab und an mal Mensa. Letztere wird von mir mittlerweile kategorisch gemieden. Nicht nur die Menschenschlange turnt mordsmässig ab (können die anderen nicht mal zuhause essen?) auch das Essen bzw. die Lokation würde jetzt nicht zwingenderweise im Orange Guide aufgeführt.
Wenigstens stimmen die Preise. Was man in der Klinikcafeteria nicht unbedingt behaupten kann. Da erkennst du dein Menü erst, wenn du auf der Rechnung nachliest, was dir die nette Frau an der Theke so kredenzt hat. Nett. "Haben Sie vllt. einen Hammer?". Das letzte Stück "Kalbsfilet" (!!) sah auf meinem Teller eher aus wie eine Jugendstilsünde von Émile Gallé. Und so teuer war es auch. Wenigstens konnte ich mich trösten für ein paar Minuten ein Stück Kunstgeschichte in meinen Händen zu halten. Naja, nachdem ich nun wirklich alles versucht habe, läuft es doch wieder auf Backofen meets Pizza hinaus. Vllt. entwickelt sich auch noch ein natürlicher Trieb bzgl. des Salats und ich zaubere eine Soße à la Thorsten. Naja, sagen wir besser Knorr Kräutermischung.
Der moderne Müßiggang. Wie schön kann/darf er sein. Ich sehe es dann doch eher wie Nietzsche:
"Die Arbeit bekommt immer mehr alles gute Gewissen auf ihre Seite: der Hang zur Freude nennt sich bereits „Bedürfniss der Erholung“ und fängt an, sich vor sich selber zu schämen. „Man ist es seiner Gesundheit schuldig“ — so redet man, wenn man auf einer Landpartie ertappt wird. Ja, es könnte bald so weit kommen, dass man einem Hange zur vita contemplativa (das heisst zum Spazierengehen mit Gedanken und Freunden) nicht ohne Selbstverachtung und schlechtes Gewissen nachgäbe."
In diesem Sinne, umluftige, 200° heiße Aktion mit 10 min. kontemplativer Phase. So wollte es Nietzsche und so knusprig bekommt er es.
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