Immer das selbe beschissene Schema. Klar, gabs das schon immer. Gerade in alten Dramen (hier der Verweis zu Freytag'scher Dramengliederung - der Deutsch LK lässt grüßen) oder auch in der Musik - gerade das machte hier auch den Charme aus. Der Unterschied liegt eben nur darin, dass diese Werke SUBSTANZ hatten. Ob Krimi, Romanze oder Komödie. Nehmen wir doch mal den Horrorfilm/Thriller/Krimi.
Ein Beispiel: Das mutmaßliche "Opfer" (erkennt man meist an der Musik) sieht, dass in seinem Haus eingebrochen wurde. Was macht "Er"? Er geht alleine hinein um nachzuschauen. BULLSHIT! Jeder halbwegs bei Verstand befindliche Mensch würde sich verdrücken und die Polizei rufen. Resultat: Mörder hinter der Tür, Messer im Kopf, exitus. Wahrscheinlich könnte man von innerhalb der Wohnung auch eine Kettensäge hören und trotzdem würde dieser Idiot seine Wohnung mal vorsorglich untersuchen.
Nächstes Beispiel - Komödie: Der Fistfuck von Freytags-Gliederung und die Überstrapazierung des retardierenden Moments. Nichts anderes als ein Handlungsumschwung, der die Spannung am Schluss noch mal hochtreiben soll. Sieht meist so aus: Held hat vorher auf hässliches Mädchen gewettet ("5 $, dass ich mich traue die Alte zu knallen") (davon abgesehen, dass sowas ja schon eine tolle Vorbildfunktion für die 12-18 jährige Zielgruppe liefert) und sieht dann doch ein, dass die ja eigentlich ganz "geil" ist, weil sie nun keine Brille mehr trägt (würde mich interessieren, ob er die 5$ genommen hätten, wenn sie immer noch beschissen ausgesehen hätte). Nun kommt aber gerade dieser Sachverhalt ans Licht und die Dame ist zurecht verärgert. Von hier ab gibt es jetzt 2 Eckpunkt: 1. der Held will sich erklären, 2. er passt sie am Flughafen, Bahnhof, Heißluftballon ab und gesteht ihr seine Liebe.
Hallo? 1. Warum schafft es der Held nie, sich ORDENTLICH zu erklären. So wie normale Menschen. Wenn ich mißverstanden werde, oder Scheiße gebaut habe, dann stottere ich doch nicht blöd rum und lasse meine Dame abhauen nur um sie später wieder am Flughafen abpassen zu müssen. 2. Warum zum verfickten Teufel sind ausnahmslos alle betrogenen Damen so bescheuert und lassen sich beim zweiten Mal einfach so überzeugen, wo man doch vorher aufs übelste hintergangen wurde und die Oberflächlichkeit des Protagonisten doch offensichtlich wird!? 3. Warum verreisen alle Frauen urplötzlich? Last-Minute-Urlaub?
Auch wenn dies doch eher auf Teenager Movies zutrifft, in anderen Komödien ist es das selbe Spiel, nur kann hier wahlweise eine andere Problematik eingesetzt werden, die immer am Schluss des Filmes aufkommt, die gesamte Situation in Frage stellt und den Protagonisten zur Einsicht zwingt und ihn seine Liebe gestehen lässt. Langweilig.
Nächstes Beispiel: Der mögliche Tod des Protagonisten. Allseits bekannt. James Bond war groß darin. 100 bewaffnete Killer um ihn rum, er gefesselt und dem Tod geweiht. Wie das ganze ausging, sieht man darin, dass es nun ja nicht gerade wenige Fortsetzungen gab. Knallt ihn doch endlich ab. Warum erzähle ich einen Plan nur um den Typen danach eh übern Jordan gehen zu lassen? Sinn?!
Und immer dasselbe. Bin mal gespannt, wo demnächst die Schlüssel in Saw versteckt werden. "Wenn Sie überleben wollen, schneiden Sie den Schlüssel für die Todesmaschine aus dem Skrotum dieses Mannes", nur weil irgendjemand im den Parkplatz vor der Nase weggeschnappt hat. Überrascht mich doch mal!
Warum gewinnt nicht mal der Böse, haut nicht mal die Frau ab, verhält sich mal ein Opfer klug?! Warum, warum, warum, warum? Und zum Beweis: Es gibt auch ein Haufen guter Filme, die gerade weil sie eben nicht diesem Schema entsprochen haben, zu den besten gehören.
Das wären: 21 Gramm, Sieben, Easy Rider,...ergänzt die Liste im Commentbereich!